Panel Discussion
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Do, 25.05.23
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18:00–22:30

Fashion als Aktivismus

Ein Panel Talk mit Designer*innen, Protagonist*innen und Modeenthusiast*innen

Der Panel Talk stellt die Frage nach der Wesentlichkeit der Mode in der heutigen politischen Landschaft. Welchen Umgang haben wir in der heutigen Zeit mit Mode? Welche gesellschaftlichen Normen hinterfragen wir, um unser Bewusstsein für wichtige Themen zu schärfen? Wann ist Mode ein Ausdruck politischen Wirkens? Welche Rolle spielt Mode, um die Akzeptanz von Vielfalt und Inklusion zu fördern? Welche Rolle spielen Marken und ihre Konsumenten und wann werden Codes und Images verdreht / umgedreht verändert - in einen neuen oder anderen Kontext erhoben? Was macht Mode eigentlich zu einer globalen Sprache ? Was macht das Besondere aus - die Magie und Faszination?

Doors 18.00h 

Panel Talk 19.00h until 21.00h – held in the upper floor 
Speaker: Frank Peter Wilde – Fundus – Besitzer, Mode – Sammler Stylist. Politischer Aktivist auf Instagram mit modisch aufgeladenen Fotos für die Ukraine
Gesine Foersterling – Mode – Designerin und Dozentin an der Burg Giebichenstein/Halle – Repräsentation ihrer jungen Student*innen, die Mode studieren, um Mode als aktivistisches Werkzeug einzusetzen
Liz Thieme – Gründerin von Rebirth Studios – ein Upcycling Label und eine Agentur zur Minimation von Textilabfällen
Moderation: Jan Kage/ Galerist – Musiker & Radiomoderator auf FluxFM
Mean Goddess – interdisziplinäre Künstlerin und Domme – nutzt ihre Kraft um toxische und anti – feministische Strukturen in unserer Kultur aufzudecken

DJ Peeps  – finishing talks – more ambient – no disco – drinks@bar welcome

Mode hat im positiven Falle eine transformative Kraft, die es ermöglicht, gesellschaftliche Normen und Stereotypen zu durchbrechen und neue Wege zu gehen.  Ein Pionier auf diesem Gebiet war der österreichisch – amerikanische Designer Rudi Gernreich, der in den 1960er Jahren, die Modeindsustrie revolutionierte und eine genderübergreifende Ästhetik einführte.

Gernreich, der selbst homosexuell war, verwendete seine Designs als Mittel des Aktivismus, um gesellschaftliche Tabus zu brechen und die Akzeptanz von LGBTQ+ Menschen zu fördern. Er kreierte Kleidungsstücke, die geschlechtsneutral waren und unabhängig von der sexuellen Orientierung. Sein berühmtestes Design war der Monokini, ein einteiliger Badeanzug, der den oberen Teil des Körpers frei ließ und damit ein Symbol der sexuellen Befreiung darstellte und auch in heutigen Berliner Badeanstalten wieder vermehrt zum Einsatz kommen könnte.

Gernreich kämpfte für Frauenrechte und setzte sich gegen die Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen ein. Er wollte vermeiden, sich einer modischen Doktrin zu unterwerfen, er griff Konventionen an, polarisierte und förderte empörte Reaktionen. Sein Mode sollte die Träger*innen nicht einzwängen, sondern sich eher wie eine zweite Haut anfühlen. Er wählte ungewohnte Farben und Materialien. Seine künstlerischen Ansprüche trafen den Nerv der Künstlergeneration seiner Zeit und wurde zum Ansporn kritisch verstandener Kunstproduktion.

Seine Seidenschals sind immer noch ein wichtiger Bestandteil seiner Kollektionen und werden von Modeenthusiasten auf der ganzen Welt geschätzt. Die Schals tragen Botschaften wie “War is stupid”, gegen den Vietnamkrieg oder “I love you”, die als Liebe und Akzeptanz an die LGBTQ + Gemeinschaft gerichtet ist. Zeitgemäß und aktueller wie nie zuvor. Sie waren und sind ein viel kopiertes Mittel, um gesellschaftliche Normen zu brechen und die Menschen zu ermutigen, für Veränderung einzutreten.

Mode als politische Haltung hat in den letzten Jahren eine Renaissance erfahren. Immer mehr Designer*innen setzen sich für soziale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Gleichberechtigung ein.

Der Panel Talk ist Teil der laufenden Ausstellung im POP KUDAMM

Fr, 12.05.–So, 28.05.23
, 14:00

Tutti Frutti…oh Rudi!

Die Ausstellung der einzigen vollständigen Sammlung der Seidenschals von Design Ikone Rudi Gernreich in Szene gesetzt von Paul Graves und Frank Wilde.

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