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Do, 27.07.23
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17:30–19:30

Das Kranke(n)haus

Gesprächsrunde und Open House zur Publikation

Wir laden herzlich zum zweiten ArchiTangle Talk im POP KUDAMM ein. Mit dieser Veranstaltungsreihe möchten wir Architekt*innen, Stadtplaner*innen, Kurator*innen, Forscher*innen, Fachleute aus verschiedenen Disziplinen und alle Interessierte einladen, mit uns zu einem Gesprächsabend zusammenzukommen und sich über die Zukunft unserer Städte, innovative Stadtentwicklung und unseren Lebensraum auszutauschen. Im Juli freuen wir uns darauf, mit Ihnen zu diskutieren, wie Architektur heilen hilft.

Einleitung: Andres Lepik
Talk: Tanja C. Vollmer & Lisa Luksch
Moderation: Cristina Steingräber

Wie kann Architektur helfen, zum Heilungsprozess von Patient*innen beizutragen?
Jeder Mensch hat seine persönliche Erfahrung mit der Architektur von Krankenhäusern. Einige haben sie bereits aus der Perspektive als Patient*in gewonnen, sehr viele auch aus der Perspektive als Besucher*in. Was sie räumlich vom Krankenhaus wahrnehmen, ist zum großen Teil negativ: unzureichende und unbequeme Sitzgelegenheiten, oft fensterlose Gänge, die Ästhetik der abwaschbaren Oberflächen, die hüfthohen Stoßkanten an den Wänden für das Herumfahren der „Liegendtransporte“, die aseptische Gestaltung des Inneren, unangenehme Beleuchtung und Farbigkeit, überall herumstehendes medizinisches Gerät, und der omnipräsente Geruch aus Desinfektionsmittel und Essenswagen. Aus dieser Kulisse resultiert die weit verbreitete Vorstellung vom schlechten, unfreundlichen oder gar unmenschlichen Krankenhaus, gegen die Mediziner*innen und Pflegende täglich ankämpfen.

Das Kranke(n)haus - Wie Architektur heilen hilft

Die neue ArchiTangle Publikation „Das Kranke(n)haus. Wie Architektur heilen hilft“ fragt: Was genau fehlt den Krankenhäusern und wie kann die Architektur helfen, zum Heilungsprozess der Patient*innen beizutragen? Um diese Fragen zu beantworten, untersucht die Publikation die heutigen Notstände und Herausforderungen des Klinikwesens und stellt innovative Lösungsansätze im Gesundheitsbau vor. Dabei gliedert sich die Publikation in drei Teile, die an medizinische Prozesse angelehnt sind: Symptomatik, Diagnostik und Therapie. Zunächst werden die Symptome des „kranken Hauses“ beschrieben und die dringende Notwendigkeit aufgezeigt, diese Probleme gesamtgesellschaftlich und architektonisch ernst zu nehmen. Im zweiten Abschnitt werfen Expert*innen aus der Psychologie, Medizin, angrenzenden Naturwissenschaften, aus der Architekturtheorie und Philosophie einen diagnostischen Blick auf die komplexen Ursachen, die zur „Erkrankung des Hauses“ führen. Schließlich werden unter Einbeziehung gestalterischer Instrumente aus dem Evidence Based Design sieben „Wirkstoffe“ beziehungsweise wissenschaftlich untersuchte Umgebungsvariablen zur erfolgreichen Therapie vorgestellt und anhand von 13 internationalen Fallstudien aufgezeigt, wie der bewusste Einsatz der Umgebungsvariablen zu einer Krankenhausarchitektur führt, die heilen hilft.

„Das Kranke(n)haus. Wie Architektur heilen hilft“ schließt die Lücke zwischen dem stets wachsenden Fachwissen zum Gesundheitsbau und dringend notwendiger öffentlicher, planerischer und politischer Aufmerksamkeit für eines der wichtigsten Themen der heutigen Architektur: unserer Gesundheit.

Die gleichnamige Ausstellung im Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne findet vom 12. Juli 2023 bis zum 07. Januar 2024 statt.

Die Sitzplätze sind begrenzt, daher bitten wir Sie, sich bis zum 26. Juli anzumelden. Registrierung siehe unten!

Über die Autoren:

Tanja C. Vollmer ist Gründerin und Wissenschaftliche Direktorin von Kopvol architecture & psychology in Berlin und Rotterdam. Seit 2016 ist sie Gastprofessorin für Architekturpsychologie und Gesundheitsbau, zunächst an der TU Berlin, seit 2019 am Department für Architektur der TU München. Die promovierte Naturwissenschaftlerin studierte Biologie und Psychologie in Göttingen und Gesundheitspsychologie an der Harvard Medical School in Boston, USA.

Lisa Luksch
ist Kuratorin am Architekturmuseum der TUM und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis der Technischen Universität München. Sie studierte Architektur an der TUM und der Universiteit Antwerpen und ist Co-Kuratorin der Ausstellung Das Kranke(n)haus. Wie Architektur heilen hilft (2023).

Andres Lepik ist Direktor des Architekturmuseums an der Technischen Universität München (TUM) und dort Professor für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis. Nach seinem Studium der Kunstgeschichte und seiner Dissertation über Architekturmodelle der Renaissance arbeitete er als Kurator an der Neuen Nationalgalerie in Berlin und am Architecture and Design Department des Museum of Modern Art (MoMA) in New York.

Cristina Steingräber ist promovierte Architekturhistorikerin und Verlegerin. 2019 gründete sie ArchiTangle, ein in Berlin ansässiges Tech Start-up und unabhängiger Verlag, der sich auf Wissenstransfer und Projekte von gesellschaftlicher Relevanz im Bereich der Architektur fokussiert. Zuvor war sie u.a. mehr als ein Jahrzehnt Programmleiterin und Geschäftsführerin von Hatje Cantz, einem weltweit führenden Verlag für bildende Kunst, Fotografie und Architektur.


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